Ausstellung zum bewussten Umgang mit Lebensmitteln in Hauswirtschaft
Zu gut für die Tonne! – Wertschätzen statt Wegwerfen!
Von: Susanne Walde
Jährlich werden in Deutschland 6,7 Millionen Tonnen Lebensmittel von den Privathaushalten weggeworfen. Die Fachkonferenz Hauswirtschaft an der Heinrich-Heine-Gesamtschule hat sich zum Ziel gesetzt, die Schüler für die Verwendung von Lebensmitteln zu sensibilisieren und diese mehr wertzuschätzen.
Die zukünftigen Konsumenten vergleichen den Erdöl-Verbrauch für den Transport der Lebensmittel.
Mithilfe der Wanderausstellung „Lebens(mittel)verschwendung? Wertschätzen statt wegwerfen!” wurde die gezielte Verwendung von Lebensmitteln in das Bewusstsein der Schüler gerückt. Vom 29. bis 31. Oktober 2019 wurden dafür interaktive Stationen des Entsorgungsunternehmens AWA Entsorgung GmbH in einer unserer toll ausgestatteten Schulküchen aufgebaut.
Lebensmittel setzen unterschiedliche Mengen von Treibhausgasen frei.
Zusätzlich zu den Wahlpflicht-Hauswirtschafts-Kursen haben auch die Klassen der 8. bis 11. Jahrgänge die Stationen durchlaufen. Diese Schüler werden schon in näherer Zukunft den Kühlschrank in ihrem eigenen Privathaushalt mit Lebensmitteln füllen.
Eine gekürzte Fassung des Films „Taste the Waste” von Valentin Thurn wurde vorbereitend zur Ausstellung gezeigt. Viele Schüler und auch Lehrer waren sichtlich geschockt, wie in unserem Land mit Lebensmitteln umgegangen wird.
Lebensmittel wertschätzen statt wegwerfen!
Am meisten waren alle von dem Beispiel einer Frau aus Paris beeindruckt, die in Kamerun geboren ist und nun in Frankreich wohnt. In Paris arbeitet sie für ein Unternehmen, das Lebensmittel sortiert, welche weggeworfen werden sollen, weil sie in den Geschäften nicht verkauft wurden. Die noch essbaren Lebensmittel werden an eine Pariser Tafel gespendet.
Bücher zum bewussten und nachhaltigen Kochen
Es war erschreckend zu sehen, wie traurig die Frau war. Denn in Kamerun sind die Lebensmittel so teuer, dass sich eine fünfköpfige Familie keine Bananen leisten kann und in Paris werden wiederum tonnenweise Bananen aus Kamerun weggeworfen. Der Frau wurde sogar die Anstellung gekündigt, weil sie Lebensmittel, die sie aussortiert hatte, mit nach Hause nahm.
Tipps zur bewussten Essensplanung
Nach diesem schockierenden Beispiel aus dem Film wurde auch an einer Station in der Ausstellung der saisonale Kalender erarbeitet, um alle, auch uns Lehrer, noch einmal dafür zu sensibilisieren, dass man an Weihnachten oder Neujahr keine frischen Erdbeeren oder Heidelbeeren essen sollte.
Neben der großen Frage und Debatte über Plastikverpackungen bei Lebensmitteln sollten wir ihre Herkunft und auch die Frage nach der Optik noch einmal genau hinterfragen: Es wachsen nicht immer acht Bananen an einer Staude und die Gurke ist von Natur aus nicht so gerade. Dies sind jedoch Kriterien, nach denen Lebensmittel unter anderem aussortiert und weggeworfen werden.
Das Pilotprojekt zur Verminderung von Lebensmittelverschwendung an unserer Schule ist eine interessante Folgeaktion zur Ausstellung.
Weitere Fotos zur Ausstellung:
Fotos: Uwe Jaeckel
Tags: Kultur